Anam Cara

Thea, Throvi, Tessa, Radieschen

Dieses Jahr ist der Abschied besonders schwer.Wir mussten bereits vier unserer Hennen gehen lassen: Thea, Thorvi, Tessa und Radieschen. Trotz liebevoller Fürsorge, tierärztlicher Begleitung und sogar Operationen konnten wir ihnen am Ende nicht mehr helfen.Was sie krank gemacht hat, war nichts, was in unserer Hand lag, sondern etwas, das viel tiefer reicht: ihre Herkunft. Alle vier stammten aus der sogenannten „Hybrid Legehennen“, die eben für maximale Legeleistung gezüchtet wurden, ganz gleich, was das mit ihren Körpern macht. Diese einseitige Zucht bringt massive gesundheitliche Probleme mit sich wie Legedarmentzündunge, Tumore im Legeapparat, etc. Selbst, wenn diese Hühner wie bei uns in Sicherheit sind, ihre Körper tragen die Last einer Industrie, die sie nicht für ein langes Leben vorgesehen hat.Sie wurden auf Leistung gezüchtet, nicht auf Gesundheit. Thea, Thorvi, Tessa und Radieschen stehen für unzählige Hennen, die nicht einmal eine zweite Chance bekommen.Für all die Tiere, die im System der Eierproduktion namenlos leiden und früh sterben, oft unbemerkt, immer zu früh. Wir sind dankbar, dass wir ihnen zumindest in den letzten Jahren ein würdevolles Leben schenken konnten mit Sonne, Staubbädern, Körnersuche und ihren kleinen Eigenarten, die sie so besonders gemacht haben. Und auch, wenn der Schmerz groß ist, lassen wir sie jetzt los.In der Hoffnung, dass sie an einem Ort sind, an dem es keine Zucht, keine Schmerzen und kein Leiden mehr gibt. Gute Reise, ihr vier.Ihr fehlt. Thorvi Thea Radieschen Tessa

Elly

Am 19.03.2021 mussten wir Elly im Kreise ihrer Herde und im Beisein ihrer Menschen erlösen lassen. Bereits zwei Wochen vorher wurde sie aufgrund einer Schlundverstopfung in die Tierklinik gebracht und wurde dort fast schon erlöst, da sie während einer Endoskopie kollabierte und nicht mehr ansprechbar war. Im letzten Moment stabilisierte sie sich und wir konnten sie noch am selben Tag zurück zu uns auf den Hof bringen. Sie hatte noch zwei schöne letzte Wochen bei uns. Elly (*1995) war ein Mini-Shetlandpony und seit September 2019 bei uns auf dem Hof. Über Ellys Vorgeschichte wussten wir nicht viel. Wir haben von ihrem Schicksal durch Zufall erfahren. Ihre vorherige Besitzerin hatte nicht genug Geld, um sich ausreichend um Elly zu kümmern. So entdeckten wir sie in einem bemitleidenswerten Zustand. Ihre Hufe waren vollkommen vernachlässigt, sie konnte kaum laufen. Jeder Schritt bereitete ihr Schmerzen und ihr Stoffwechsel war entgleist. Nach bereits wenigen Wochen bei uns stellte sich schon eine Verbesserung ein und Elly gewann immer mehr Lebensqualität zurück. Leider waren ihre Beschwerden sehr massiv und viele unternommene Therapiewege führten zu keiner Besserung. Seit November 2020 ging es ihr immer schlechter, aber sie kämpfte tapfer weiter. Elly war ein freundliches und ruhiges Pony mit einer großen Vorliebe für leckeres Essen. Ponytypisch wusste sie genau, was sie wollte. Wir sind unendlich traurig und werden unsere kleine Kämpfermaus sehr vermissen. Sie begrüßte uns immer mit einem freudigen Wiehern und beobachtete jeden unserer Schritte, bis sie ihr Essen bekam. Wir wünschen dir, liebe Elly, immergrüne Wiesen, auf denen du so lange weiden und galoppieren kannst, wie du möchtest.

Santiago

Wir mussten unseren geliebten Santiago am Morgen des 01.11.2020 erlösen. 24 Stunden kämpften wir um sein Leben. Als wir ihn am Samstag auf dem Elektrozaun liegend gefunden haben, wussten wir nicht genau, wie lange er schon dort lag. Er war in einem schlimmen Zustand, lag auf der Seite, krampfte und war wie weggetreten. Wir haben natürlich sofort den Tierarzt gerufen. Mit vereinten Kräften von acht Personen haben wir Santiago mit Seilen zumindest so aufrichten können, dass er aufrecht lag und wieder besser Luft bekam. Er bekam von unserem Tierarzt entkrampfende und schmerzstillende Medikamente. Wenige Zeit später aß er sogar etwas. Wir hatten Hoffnung. Leider fiel er jedoch immer wieder auf die Seite und krampfte. Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht richteten wir in immer wieder auf, haben ihm Flüssigkeit zugeführt und baten ihm Essbares an. Aber er fiel immer wieder auf die Seite und fing wieder an zu krampfen und sich zu quälen. Schließlich hatte er keine Kraft mehr und wir wussten, es war Zeit ihn gehen zu lassen. Der Tierarzt vermutete, dass er wahrscheinlich einen Schlaganfall erlitten hat und in den Stromzaun gefallen ist. Das würde erklären, warum er sich dem nicht entziehen konnte. Er war seine letzten 24 Stunden keine Sekunde alleine, Dank eines unglaublichen Teams und vieler Menschen, die ihn so sehr liebten und alles bereit waren zu geben. Fünfeinhalb Jahre durftest du nur werden, immerhin viereinhalb Jahre länger als es für dich vorgesehen war. Danke, dass du unser aller Leben so bereichert und verändert hast! Wir werden dich vermissen! An alle Paten von Santiago: Bitte schreibt uns, ob ihr die Patenschaft beenden möchtet oder diese auf einen anderen Bewohner übergehen soll. Wir danken euch für eure Unterstützung von ganzem Herzen! Santiago gehörte zu der robusten französischen Rinderrasse der Salers Rinder. Er stammte von einer kleinen Rinderzucht ab, die zur Fleischgewinnung bestimmt war. Im Frühjahr 2015 wurde Santiago geboren und tat sich von Anfang an schwer mit seiner Entwicklung. Vermutlich führte eine verschleppte Gehirnhautentzündung dazu, dass er sich in der Herde nicht einfügen konnte und ausgeschlossen wurde. Sein Zustand war kritisch und sein ehemaliger Besitzer stand vor der Wahl, ihn direkt in die Schlachtung zu geben oder ihn uns zu überlassen. Aufgrund seiner Zwergwüchsigkeit und unserem Einsatz ist ihm dieses Schicksal zum Glück erspart geblieben und er durfte zu uns auf den Lebenshof ziehen. Hier hat er sich seitdem prächtig entwickelt und ist ein kräftiger, wunderschöner Bulle geworden mit einem unglaublichen Lebenswillen. Es war uns jeden Tag eine Freude, ihn beim Spielen und Raufen mit seinem besten Rinderfreund Danilo zu beobachten oder die zwei entspannt in der Sonne liegen zu sehen. Dank der großartigen Unterstützung von seinen Pateneltern war Santiagos Leben 5 Jahre lang bei uns gesichert.

Chico

Unser süßer Chico hat uns in der Nacht vom 30.09.2020 verlassen. Er hat schon in den letzten Wochen stark abgebaut und war in ständiger tierärztlicher Behandlung. Seine Zeit war nun gekommen und so ist er alleine über die Regenbogenbrücke gegangen. Chico, du besonderer kleiner Eisbär. Jahrelang hast du Kinder und Jugendliche begeistert und ihnen so viel gegeben. Sieben Monate durftest du nun noch bei uns leben und hattest dabei drei Shettymädchen für dich alleine. Das hast du sehr geliebt. Die Zeit war viel zu kurz, aber sie war wertvoll. Danke, dass du bei uns warst. Du bist und bleibst unvergessen… An alle Paten von Chico: Bitte schreibt uns ob ihr die Patenschaft beenden möchtet oder diese auf einen anderen Bewohner übergehen soll. Wir danken euch für eure Unterstützung von ganzem Herzen! 

Sherry

Wir mussten am 07.09.2022 Sherry gehen lassen.  Es ist als hätte man uns das Herz rausgerissen. Die Kolik war dieses Mal leider stärker. Sherry ist ein Mini-Shetlandpony und hat eine weitgehend unbekannte Vergangenheit. Sie gehört zum älteren Semester und kam im Oktober 2016 mit der Shettystute Mindy zu uns. Beide wurden zuvor von einer Privatperson aus schlechten Verhältnissen befreit. Als ältere. nicht reitbare Ponys hatten sie es besonders schwer, ein gesichertes Zuhause zu finden. Da Sherry die Mutter unserer kleinen Cara ist, stellte man Kontakt zu uns her. Schnell war klar, dass wir die Familie wieder zusammenführen möchten. Bei uns sollten beide Stuten die idealen Bedingungen bekommen, um sich zu erholen und ihr Leben ganz ohne Erwartungen einfach zu genießen. Besonders rührend war, dass Cara und Sherry sich am Tag der Zusammenführung sofort wieder erkannten und seitdem unzertrennlich sind. Mittlerweile ist Sherry ein aufgeschlossenes, sanftes und glückliches Pony und genießt mit uns regelmäßige Spaziergänge in der Natur.  

Idool

Idool hatte am Abend des 26.03.2020 eine schlimme Kolik und konnte nicht gerettet werden. Wir mussten sie erlösen lassen. Wir sind geschockt, sprachlos und unendlich traurig. Nichts ist mehr wie es war ohne sie. Anam Cara ist Idool und Idool ist Anam Cara. Idool…Alles was bleibt, ist die Liebe. Du hast so viel davon in unser aller Leben gebracht. Idool und Tassilo waren der Grundstein zu unserer Idee, einen kleinen Lebenshof zu gründen. Die Norwegerstute (*1988) kam aus einem kleinen privaten Reitbetrieb und zog im Sommer 2013 mit ihrem langjährigen Shettyfreund Tassilo ein, weil sie nicht mehr reitbar war. Viele Rentnerpferde haben nicht das Glück, auf Lebenshöfen zu landen oder gar liebe Menschen zu finden, die ihnen die letzten Jahre ohne Erwartungen ein schönes Leben ermöglichen.

Mindy

Mindy Shetland Pony

Unsere Mindy hat uns in der Nacht vom 10.01.2020 still und leise verlassen. Dreieinhalb Jahre Liebe und Lachen mit dir kleine Mindy sind vorbei. Deine Zeit war gekommen, deine Lunge und dein Herz konnten nicht mehr. Im Kreise deiner Herde bist du gegangen und hinterlässt eine unschließbare Lücke. Wir lieben dich so sehr. Du wirst uns unendlich fehlen! Mindy ist im Oktober 2016 zusammen mit Sherry zu Anam Cara gekommen. Sie brachte eine weitgehend unbekannte Geschichte mit. Wir wussten nur, dass sie zusammen mit Cara und Sherry aus schlechter Haltung befreit wurde. Mindy hatte schwere Arthrose und immer wieder Probleme mit Schlundverstopfungen, weshalb sie nur eingeweichtes Futter essen durfte. Wir danken von Herzen allen Paten im Namen von Mindy für eure großartige Unterstützung!